„Panzer, ich begrüße Sie!” – dieser Satz aus Paul Panzers Telefonstreich-Zeit ist bis heute untrennbar mit dem Comedy-Star verknüpft. Weitere Markenzeichen: Hornbrille, Blümchenhemd und Sprachfehler.
Mindestens so wichtig wie das,
was Paul Panzer sagt, ist
wie er es sagt – stark näselnd und mit einem ausgeprägten Sprechfehler bei den S- und Z-Lauten nämlich. Außerdem hat er ein besonderes Talent dafür, Wörter falsch zu betonen und auszusprechen. Aus „Fiasko” wird „Fiatzko”, aus „recherchieren” macht er „retschertschieren”. Wer ihn einmal gehört hat, weiß sofort, was gemeint ist. Seine Komiker-Karriere beginnt er ausschließlich mithilfe seiner Stimme: Paul Panzer wird mit skurrilen Scherzanrufen berühmt, die bei diversen Radiosendern zu hören sind. Seine Telefon-Attacken beginnt er stets mit den Worten „Panzer, ich begrüße Sie. Es geht sich um Folgendes …”. Aussagen und Fragen seiner Telefonpartner kommentiert er dann gerne mit einem ausgedehnten „Rrriiichtiig”. Und am Ende des Gesprächs steht jedes Mal die Frage: „Wie verbleiben wir denn jetzt?”. Die Anliegen, die Paul Panzer am Telefon formuliert, sind ganz unterschiedlicher Natur: Mal meldet er sich auf eine Anzeige, und will die zum Kauf angebotenen Katzenbabys in seinem Chinarestaurant dünsten, ein anderes Mal treibt er einen Kölner Dachdeckermeister in den Wahnsinn. Dabei stellt er sich so herrlich naiv, dass man sich einfach nur kaputtlachen kann, wenn das Gegenüber vollkommen ernsthaft auf seinen Blödsinn reagiert und sich über Panzers Unverschämtheiten aufregt.
Genau so haben die Menschen Paul Panzer kennen und lieben gelernt. Mitte der 2000er Jahre macht er den Schritt auf die große Comedy-Bühne. Dort präsentiert er sich als schräger Typ mit Hornbrille und buntem Blümchenhemd. Endlich können die Fans Paul Panzer livehaftig und nicht nur im Radio erleben. Sein erstes Programm trägt den Titel „Heimatabend Deluxe”. Live auf der Bühne spricht er unter anderem über sein Privatleben, in dem seine Frau Hilde eine große Rolle spielt, ebenso wie Sohn Bolle und Tochter Susaska. Dann gibt es noch den Motorsägen-verrückten Bruder und den Nachbarn Herrn Latz. Es folgen weitere Live-Programme wie „Endlich Freizeit, was für’n Stress!”, „Alles auf Anfang” und „Glücksritter … vom Pech verfolgt!”, die allesamt auch auf CD und DVD festgehalten werden.
Paul Panzer ist natürlich eine Kunstfigur. Hinter dieser verbirgt sich Dieter Tappert, der 1972 in Düren das Licht der Welt erblickt und später in Köln zuerst eine Schweißerlehre absolviert, um anschließend Musik und Medienpädagogik zu studieren. Mit Paul Panzer hat Dieter Tappert eine liebenswert-verschrobene, urkomische Figur geschaffen, die aus der deutschen Comedy-Landschaft nicht mehr wegzudenken ist. Wenn Panzer nicht gerade als Stand-up-Comedian durch die Gegend tourt, bringt er die Leute mit TV-Shows wie „Paul Panzers 33” oder „Stars bei der Arbeit” zum Lachen. Gemeinsam mit Mario Barth schrieb Dieter Tappert zudem das Drehbuch zur Komödie „Männersache”, in der die beiden Comedians auch die Hauptrollen spielen.
Mit seinen herrlich skurrilen Alltagsgeschichten und seiner ganz speziellen Sicht auf die Dinge beschert der Comedian im Blümchenhemd seinen Zuschauern einen unvergesslich lustigen Abend. Man möchte dem vom Pech verfolgten Glücksritter stundenlang zuhören. Was sich Paul Panzer wohl beim nächsten Mal einfallen lässt?
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